Im Rahmen der Seligenstädter Stadtverordnetenversammlung wurde am Montag dem 30. September der hauptamtliche Erste Stadtrat Michael Gerheim im Bürgerhaus Riesen offiziell nach sechs Jahren engagierter Amtszeit verabschiedet. Gerheim hatte seit November 2018 das Dezernat II der Stadtverwaltung inne und zeichnete zuletzt verantwortlich für die Fachbereiche Sicherheit und Ordnung, einschließlich der Feuerwehr, sowie für die soziale Infrastruktur und Liegenschaften. Darüber hinaus leitete er das Standesamt mit dem Bürgeramt und den Wahlen.
Ihre persönliche Wertschätzung zeigten Stadtverordnete, Magistratsmitglieder sowie Gäste, die gekommen waren, um dem letzten Tagesordnungspunkt der Agenda beizuwohnen. In anerkennenden Worten würdigten die Anwesenden Gerheims Verdienste und seinen hoch engagierten Einsatz für die Einhardstadt Seligenstadt.
Stadtverordnetenvorsteher Dr. Richard Georgi dankte Gerheim bei seiner einleitenden Begrüßung für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Verordneten aller Fraktionen und betonte zugleich:
„Wir haben in Seligenstadt eine sehr aktive ehrenamtliche Gemeinschaft. Hier wird die Anwesenheit der Stadt erwartet. Als Fastnachter oder Sänger ist es dir einfach gefallen, dennoch möchte ich mich herzlich für deinen Einsatz für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt bedanken. Eine solche Funktion ist kein üblicher 40-Stunden Job, du hast einen außerordentlichen, besonderen Einsatz geleistet.“
Sehr persönliche kollegiale Worte nach sechs gemeinsamen Jahren im Rathaus fand Bürgermeister Dr. Daniell Bastian in seiner Ansprache:
„Ich habe damals bei deiner Amtseinführung gesagt, du darfst den schönsten Job der Welt machen – ich hatte meistens das Gefühl, dass er das für dich auch war und dass du es als große Ehre empfunden hast.“ Bastian hob hervor, dass insbesondere die Zeit der Corona-Pandemie einen großen Einschnitt auch für die Stadtverwaltung bedeutet habe und machte deutlich: „Es waren absurde Zeiten aber nicht nur dann, sondern auch im Nachhinein konnte ich mich zu 100 Prozent auf dich verlassen, im persönlichen Umgang miteinander hat immer unser Wort gegolten.“ Große Charakterstärke bescheinigte er dem scheidenden Stadtrat insbesondere nach der Zeit des mit großem Achtungserfolg gemeisterten Bürgermeisterwahlkampfes, in der er in seinem Engagement „keinen Millimeter nachgelassen“ habe und bis zuletzt im fairen und guten Zusammenspiel geblieben sei.
Gerheim selbst blickte in seiner Abschiedsrede auf die ver-gangenen sechs Jahre zurück und bestätigte die gute Zusammenarbeit in dieser Zeit, die trotz verschiedener Ansichten immer damit geendet habe, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Ebenso bedankte er sich für die sachliche Zusammenarbeit in der Stadtverordnetenversammlung, die keine Selbstverständlichkeit sei:
„Hier in der Stadtverordnetenversammlung, aus deren Mitte ich kam, liegt meine Vergangenheit. Und auch wenn ich mir natürlich bei der Stadtratswahl weitere Stimmen gewünscht hätte, konnte ich mehr als nur meine Fraktion überzeugen, und ich danke allen, die meine Arbeit gewürdigt haben.“
Mit einigen Schlaglichtern ließ Gerheim zum Abschluss Revue passieren, was für ihn seine Zeit als Dezernent ausgemacht habe:
„Sechs Jahre klingen nach einer langen Zeit, doch es ist klar, dass am Ende offene Baustellen bleiben, dass sich nicht alles lösen lässt. Wichtig ist es, viele Themen anzugehen, die Dinge anzustoßen."
Wichtige Weichen habe er beispielsweise im Bereich der Verkehrsberuhigung gesetzt. Exemplarisch nannte er die Ortsdurchfahrt in Froschhausen sowie die Altstadt mit der Einrichtung der Polleranlagen. Als abschließenden Wunsch legte er den Anwesenden das Thema sozialer Wohnungsbau ans Herz:
„Es ist kein rein Seligenstädter Thema, aber hier muss meiner Meinung in den nächsten Jahren etwas passieren und es sollte uns allen etwas daran liegen, dass in Seligenstadt bezahlbarer Wohnraum entsteht.“