Jahresstatistik der Kämmerei und Stadtkasse


Die erste Aufgabe direkt nach Jahresbeginn für die Kämmerei und Stadtkasse war die Erstellung des Jahresabschlusses für das abgelaufene Jahr 2021. Ergänzt um einen Anhang und einen Rechenschaftsbericht fasste der Magistrat den offiziellen Aufstellungsbeschluss Mitte Juli 2022. Anschließend wurde er der Revision des Kreises Offenbach zur Prüfung vorgelegt.

In der Ergebnisrechnung wurde sowohl im ordentlichen als auch im außerordentlichen Ergebnis ein Überschuss erzielt. In Summe wurden rund 2,4 Mio. Euro den Rücklagen zugeführt.

Die Finanzrechnung wies ein jahresbezogenes Plus auf. Die Liquidität stieg um 240.000 Euro auf rund 2 Mio. Euro.

"Die Revision des Kreises Offenbach prüfte den Jahresabschluss 2020 und erteilte einen uneingeschränkten Prüfungsvermerk. Nach Kenntnisnahme des Berichts beschloss die Stadtverordnetenversammlung Mitte Dezember 2022 den Jahresabschluss 2020 und erteilte dem Magistrat Entlastung", berichtet Bürgermeister Dr. Bastian. 

Infolge einer internen Umorganisation übernahm die Kämmerei ein neues Aufgabengebiet, die Besteuerung der Kommune. Durch eine Änderung im Umsatzsteuergesetz ergeben sich ab 2023 neue Steuerpflichten. Hierfür absolvierten die Bediensteten bereits im Jahr 2021 umfangreiche Fortbildungslehrgänge und prüften im Laufe des Jahres 2022 mit Unterstützung einer erfahrenen Steuerberatungsgesellschaft sämtliche Erträge nach § 2b UStG auf eine etwaige Umsatzbesteuerung. Nach Abschluss dieser vorbereitenden Arbeiten optierte die Einhardstadt Seligenstadt auf die Anwendung des neuen Umsatzsteuerrechts ab 2023.

Im Frühsommer begann die Zeit der Aufstellung des Haushaltsplans für das kommende Jahr 2023. Nach vielen Jahren, in denen zumindest in der Planung der Haushaltsplan nicht ausgeglichen werden konnte, gelang dies im Exemplar für 2023. Am Ende wurde der Etat sogar einem Überschuss in Höhe von 225.000 Euro beschlossen.

Im Finanzhaushalt gelang es infolge der guten Liquidität ebenfalls alle geplanten Maßnahmen zu finanzieren. Dabei sticht der Neubau einer weiteren sechsgruppigen Kindertageseinrichtung am Stadion mit rund 5,6 Mio. Euro Gesamtausgabebedarf heraus.

Geldstapel mit Würfeln

Diese positive Finanzsituation unterstreicht ein Blick in die Stadtkasse. Diese war im Laufe des Jahres 2022 überwiegend liquide. Lediglich wenige Tage vor den Steuerterminen mussten so genannte Liquiditätskredite kurzzeitig in Anspruch genommen werden. Der höchste Bedarf ergab sich in Höhe von rd. 2,75 Mio. Euro am 27. April 2022. Er lag damit rund 2 Mio. Euro unter dem höchsten Bedarf des Vorjahres. Den höchsten Geldbestand im Plus verzeichnete die Stadtkasse am 16. Mai 2022 mit rund 5 Mio. Euro und lag hier rund eine halbe Million über dem Vorjahr. Somit belegen diese beiden Kennzahlen eine erfreuliche Verbesserung gegenüber 2021.

Für das Jahresende prognostiziert die Liquiditätsplanung einen positiven Geldbestand. 

Das laufende Einzugsgeschäft der Stadtkasse lief in 2022 gewohnt routiniert. Nach jedem Steuertermin wurde ein Mahnlauf, gefolgt von der Ankündigung der Einleitung der Vollstreckung bis zur Weitergabe an die Vollstreckungsstelle des Kreises Offenbach durchgeführt. Diese sorgte mit seinen Vollziehungsbeamten in Amtshilfe für die Beitreibung der offenen Forderungen.

Ein Schwerpunkt der Stadtkasse lag in 2022 auf der Beitreibung im Bereich der Pfändung in unbewegliches Vermögen. Durch zeitnahe Vollstreckungsmaßnahmen in notarielle Kaufpreiszahlungen konnten in einigen Fällen teils erhebliche Außenstände realisiert werden. Des Weiteren konnten bereits niedergeschlagene Forderungen doch noch beigetrieben werden. Der Erfolg der eigenen Vollstreckungsmaßnahmen bezifferte sich in 2022 auf rd. 65.000 EUR.