Die Idee von „Geburtsbäumen“ fand bei den Seligenstädter Kommunalpolitikern großen Anklang und daher spendet die Einhardstadt beginnend mit dem Jahr 2022 für jeden neugeborenen Erdenbürger mit Erst-Adresse Seligenstadt einen Setzling für den Stadtwald. Neben der damit verbundenen Symbolik, dass Baum und Kind wachsen, gedeihen und Wurzeln schlagen mögen, ist es ein weiterer Beitrag zur Aufforstung und somit der Schaffung eines grünen und gesunden Lebensraums. Jetzt wurden die ersten 222 Setzlinge eingepflanzt, für jedes neu geborene Kind aus dem Jahr 2022 einer.
„Leider konnten wir die Eltern nicht zur Pflanzaktion einladen, da die vom Förster ausgesuchte Freifläche sehr schwer zugänglich ist. Dafür haben wir aber neben den Eichen auch rund 50 Esskastanien gepflanzt, da diese Bäume bereits Früchte tragen werden, wenn der Jahrgang 2022 knapp im Teenageralter ist“, so Bürgermeister Dr. Daniell Bastian.
„Die ausgesuchte Freifläche ist durch klimabedingte Waldschäden und durch den fatalen Sommersturm im Jahr 2019 entstanden“, erläutert Erster Stadtrat Michael Gerheim.
Die Eiche wurde ausgesucht, da sie eine starke Pfahlwurzel bildet und damit auch tiefere Bodenschichten erreicht, was wichtig ist, um im Klimawandel und immer trockeneren Phasen an Wasser zu kommen. Sie ist eine sehr robuste Baumart und kann beispielsweise nach einem Laubverlust durch Insektenfraß einen zweiten Laubaustrieb im selben Jahr vollziehen. Der Esskastanie (=Edelkastanie) wird bezüglich des Klimawandels ebenfalls ein hohes Potenzial zugesprochen, sie ist wärme- und lichtliebend und kommt heute v.a. in warmen Weinbauregionen vor, z.B. in der Ortenau. Dort wurde sie von den Römern als Nahrungsquelle eingebracht und verbreitet. Natürliche Vorkommen finden sich im Mittelmeerraum. Die weißen Blüten sehen nicht nur schön aus, sondern locken auch Bienen an. Auch die Edelkastanie bildet eine Pfahlwurzel, die sich vor allem in jungen Jahren entwickelt. Im Alter von zehn Jahren kann die Kastanie bereits eine Höhe von 12m erreichen.