Jahresrückblick 2024 Stadtentwicklung, Amt für Bau und Stadtentwicklung


Das Jahr 2024 war ein Jahr voller Herausforderungen für den Arbeitsbereich der Stadtentwicklung. Um auch künftig stark und resilient zu bleiben und sich den aktuellen klimatischen- und wirtschaftlichen Anforderungen stellen zu können, hat das Amt für Bau und Stadtentwicklung einige planerische Schritte unternommen.

Nachdem im Sommer 2024 die Erstellung eines kommunalen Wärmeplanes beauftragt wurde, konnte bereits zum Ende des Jahres die Datenerhebung abgeschlossen werden. Nach der Fertigstellung der Flächenanalyse im Frühjahr war es möglich, die ersten Potentiale für alternative, klimaneutrale Energiegewinnung zu benennen und vorzustellen.  

Stadtklimaanalyse

Durch Unterstützung von Landesfördermitteln konnte im Jahr 2024 das Klimagutachten für die gesamte städtische Gemarkung fertiggestellt und in öffentlichen Ausschusssitzungen vorgestellt werden. Neben umfangreichen Analysen der klimatischen IST-Situation, der Betrachtung historischer Klimadaten sowie Zukunftsprojektionen wurde auch eine intensive naturräumlichen Einordung des Stadtgebiets durchgeführt. Auf Grundlage der Ergebnisse ist eine Klimafunktionskarte mit den planungsrelevanten Empfehlungen für die künftige Entwicklung erstellt worden. In diesem Kontext wurden vor allem kritische Infrastrukturen (Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Schulen und Kindergärten, Feuerwehr etc.) besonders berücksichtigt.

Auch private Projekte zu Verbesserung der klimatischen Verhältnisse und Steigerung der ökologischen Vielfalt konnten im Jahr 2024 durch die erstmalige Verleihung eines Klimapreises gewürdigt werden. Der Klimapreis 2024 ging an das Einhardgymnasium. 

Mit einer Urkunde und einem Preisgeld in Höhe von 1.500 € wurde das eingereichte Gesamtprojekt, welches sich nach Auffassung der Jury durch eine Vielzahl an Einzelmaßnahmen von den weiteren Bewerberinnen in den Themenbereichen Klimaanpassung, Artenvielfalt und Biodiversität abhebt, ausgezeichnet.



 Das wichtige Umweltthema – Klima – schließt das Amt für Bau und Stadtentwicklung im Jahr 2024 mit einem umfangreichen Bericht „Freiflächensolaranlagen – Umgang und Strategie“ ab. Nach einer vierstufigen Analyse und in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und Landwirten konnte den politischen Gremien die Ergebnisse und Empfehlungen im Dezember 2024 vorgestellt werden. Das Thema wird das Amt für Bau und Stadtentwicklung auch im Jahr 2025 weiterbegleiten.

Fachwerk

Als Stadt mit einer bedeutenden historischen Altstadt und mit einer Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e. V. nimmt die Einhardstadt Seligenstadt im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums an der Fachwerktriennale 2025 teil. Für das Thema „Resiliente Fachwerkstädte - Quartiere der Zukunft“ wird aktuell an verschiedenen Projekten gearbeitet, welche im Spätsommer 2025 vorgestellt werden.

 

Der Entwicklung des Jahnsportplatzes mit dem geplanten Neubau einer Wettkampfhalle sorgte für zahlreiche intensive Gespräche und Diskussionen, hier wird noch nach zufriedenstellenden Lösungen gesucht.

„Es ist und bleibt ein komplexes und schwieriges Vorhaben, bei dem sportliche Anforderungen und Wünsche mit baulichen und baurechtlichen Anforderungen sowie dem finanziell Möglichen in Einklang gebracht werden müssen“, betont Bürgermeister Dr. Daniell Bastian.

Da die Wettkampfhalle eine erhebliche Auswirkung auf die laufende Bauleitplanung haben, wurde vorerst die weitere Erarbeitung und die öffentliche Auslegung des bereits fertiggestellten Entwurfs des Bebauungsplan Nr. 87 „Alter Stadtwaag“ gedrosselt.

Mit dem Bebauungsplan Nr. 88 „Westlich der Steinheimer Straße“ sollt der Einzelhandelsversorgungsort an der Steinheimer Straße sowie die vorhandene gewerbliche Nutzung an der Ellenseestraße gesichert werden. Obwohl für die während der Planung aufgetretenen planerischen Konflikte Lösungsansätze gefunden werden konnten, haben die veränderten gewerblichen Entwicklungstendenzen und Erkenntnisse dazu geführt, dass das bereits in die politische Beratung eingebrachte städtebauliche Konzept einer erneuten Überprüfung unterzogen und eventuell überarbeitet werden muss.

Die Planung des 3. Bauabschnitt der Umgehungsstraße Seligenstadt stößt jedes Jahr auf neue Hindernisse. Nach den rechtlichen und bürokratischen Hürden, planerischen Schwierigkeiten und interner Reorganisation beim Hessen Mobil konnte die obere Verwaltungsbehörde des Landes Hessen für das Projekt erst im Sommer 2024 eine neue Fachkraft gewinnen. Die für das Frühjahr 2024 geplante Bodenuntersuchungen konnten wegen der fehlenden Genehmigung des RP Darmstadt noch nicht durchgeführt werden. Somit verzögert sich die Einleitung des eigentlich für Herbst 2024 geplanten Planfeststellungsverfahrens.

Obwohl bereits seit zwei Jahren die Anschlussvariante des Nordens von Seligenstadt an die Umgehungsstraße durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde und planungsrechtlich dies durch die Änderung und Erweiterung des Bebauungsplan Nr. 54.1 „Nordring II, 1. Änderung“ gesichert werden soll, muss die Stadt Seligenstadt aus rechtlichen Gründen mit der Planung abwarten.

Rodung im Westring beginnt

Durch die engagierte und koordinierte Arbeit aller Beteiligten hat die Entwicklung des Wohnbaugebietes „Südwestlich des Westrings“ durch die Rechtskraft des Bebauungsplanes einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Von Beginn an stand das Projekt vor großen Herausforderungen, doch jetzt kann im Frühjahr 2025 mit den ersten Rodungs- und Erschließungsarbeiten begonnen werden.