Am vergangenen Wochenende, 4. und 5. März 2023, wurden im Seligenstädter Stadtwald mutwillig durch Unbekannte Spezialmaschinen der Firma Rudolph aus Münster/Altheim zerstört. Der Schaden beträgt rund 10.000 Euro. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur, die Polizei ermittelt. Die derzeit laufende umfangreiche Wegesanierung im Froschhäuser Bereich des Seligenstädter Stadtwaldes wurde durch den Vandalismus weit zurückgeworfen.
Nach verstärkter Schadholzaufarbeitung von Sturm- und Klimawandelschäden sind die Waldwege stark beansprucht. Nach Beendigung der Holzerntemaßnahmen sollen derzeit die Wege von Grund auf in Stand gesetzt werden. Gewirtschaftet wird in Seligenstadt seit jeher nach dem Prinzip der „Multifunktionalen Waldwirtschaft“. Das bedeutet, dass Holzernte, Naturschutz, Erholungs- und Freizeitfunktion auf gleicher Fläche gewährleistet werden. Die durch den Holzverkauf erwirtschafteten Gelder werden eingesetzt, um beispielsweise Waldwege zu finanzieren oder um diese zu sanieren. Davon profitiert wiederum die Freizeitnutzung. Gerade für die vielen Radfahrer sind die Waldwege wichtige Verbindungsstrecken. Alles hängt also mit allem zusammen.
Die Wegesanierung verzögert sich auf Grund der Zerstörung um mehrere Wochen, wenn nicht sogar um Monate. Zunächst ist unklar, ob und wie schnell die Fahrzeuge repariert werden können. Für die weiteren Arbeiten müssen damit längere Fahrzeiten veranschlagt werden, was auch mit höheren Kosten einhergeht.
Kopfschütteln verursacht die blinde Zerstörungswut, mit der Scheiben eingeschlagen und Reifen zerstochen wurden.
„Die Scherben werden zwar so gut wie möglich eingesammelt, die überall verteilten scharfkantigen Glassplitter und Plastikteile stellen jedoch ein großes Verletzungspotenzial für Wildtiere dar“, ärgert sich Revierleiter Johannes Herrmann.
Diese Beeinträchtigung der Natur wurde neben dem hohen Sachschaden bewusst in Kauf genommen. Über das Motiv der Tat kann derzeit nur spekuliert werden. Bereits zu Beginn der Wegesanierungsarbeiten gab es öffentlich gepostete Beschwerden über Facebook. „Hätte man uns gefragt, hätten wir gerne Auskunft gegeben“, sind sich Herrmann und Rudolph einig. Vielen Waldbesuchern sei der zweischichtige Aufbau eines Waldweges nicht bekannt. Unten liege dabei immer eine sehr grobe „Schottertragschicht“, welche die Stabilität des Weges gewährleiste. In diesem Stadium befände sich derzeit der Stand der Bauarbeiten im Seligenstädter Stadtwald. Gut möglich, dass sich jemand über den temporär erst einmal schlechteren Wegezustand geärgert habe. Die darüber liegende sogenannte „Verschleißdecke“ aus sehr feinem und plattgewalztem Material sollte eigentlich ab dieser Woche eingebaut werden. Dass sich das gesamte Projekt nun verzögert und die Wege damit auf unbestimmte Zeit in schlecht befahrbarem Zustand verbleiben, ist allein den Vandalen zuzuschreiben. Leidtragende sind die zahlreichen Waldbesuchenden und die Bevölkerung.
Quelle: Forstamt Langen