Feierstunde im Großen Sitzungssaal des Seligenstädter Rathauses: Bürgermeister Dr. Daniell Bastian zeichnete dort am Dienstagnachmittag, 20. Juni, Johanna Wurzel mit der Ehrenplakette der Einhardstadt Seligenstadt aus.
„Der von Ihnen und anderen betroffenen Elternpaaren gegründete Förderkreis Lichtblick e.V. war ein Meilenstein in der Gesellschaftsgeschichte der Einhardstadt“, würdigte der Bürgermeister bei der Verleihung der besonderen Auszeichnung und betonte „Sie müssten heute eigentlich mehrere Preise bekommen, einen als Unternehmerin, einen für ihr ehrenamtliches Engagement, einen für Ihre Courage, einen für ihren sozialen Einsatz.“
1995 hatte die Pädagogin und Mutter eines Inklusionskindes gemeinsam mit weiteren betroffenen Eltern den Förderkreis Lichtblick als Sprachrohr gegründet mit dem Ziel, Kindern mit Behinderung eine Teilhabe am gesellschaftlichen Zusammenleben zu ermöglichen. Aus der Elterninitiative heraus ist mit der Gründung der Förderkreis Lichtblick Beschäftigungs GmbH ein mittelständisches Unternehmen entstanden, das heute mit seinen inklusiven Betriebstätten – dem Klostercafé und Hotel Elysee – in Seligenstadt rund 60 Prozent Menschen mit geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung beschäftigt.
„Ich fühle mich stellvertretend geehrt für alle, die mich in den vergangenen Jahren begleitet haben“,
bedankte sich Johanna Wurzel, die erst kürzlich für ihr Lebenswerk mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden war. Ihr Plädoyer für ein lohnenswertes ehrenamtliches Engagement unterstrich sie mit zahlreichen Anekdoten ihrer langjährigen Arbeit und brachte ihre gelebte Maxime mit den Worten des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker auf den Punkt: “Es ist normal, verschieden zu sein“.
Musikalisch umrahmt wurde die Verleihung von Kirchenmusiker, Komponist und Kantor Thomas Gabriel.
Die Ehrenplakette der Stadt Seligenstadt wurde zum 39. Mal verliehen. Der Magistrat würdigt im Benehmen mit dem Ältestenrat damit anerkennenswerte Verdienste um das Wohl und das Ansehen der Stadt.