Offizielle Übergabe des rekonstruierten Pumpensteins am Roten Brunnen


Der Förderkreis Historisches Seligenstadt e.V. hat am heutigen Dienstag, den 11. Juni, offiziell den rekonstruierten Pumpenstein am Roten Brunnen an die Einhardstadt Seligenstadt übergeben. Anwesend waren Marcel Spahn, Vorsitzender des Fördervereins, Vorstandsmitglied Albert Kemmerer, Bürgermeister Dr. Daniell Bastian, Erster Stadtrat Michael Gerheim, Steinmetzmeister Richard Löbig, Bauschlosser Robert Neubauer sowie Nunzia Macchiarella als Vertreterin der Unteren Denkmalschutzbehörde.

Bürgermeister Dr. Daniell Bastian dankte dem Förderverein für das Engagement und die Umsetzung des Restaurationsprojekts: „Der historische Pumpenstein ist ein Symbol für die Geschichte und Identität Seligenstadts und ein Zeugnis vergangener Zeiten. Ich bedanke mich herzlich für das stetige Bemühen des Vereins um den Erhalt des kulturellen Erbes unserer Stadt!“
Auch Vorstandsmitglied Albert Kemmerer bedankte sich bei den Beteiligten für die sehr gelungene Ausfertigung: „In Abstimmung mit dem Magistrat und der Unteren Denkmalschutzbehörde wurde der obere Teil des Pumpensteins, das Eichenblattverzierte Kapitell und eine darauf ruhende Kugel anhand von Plänen, die im Stadtarchiv entdeckt wurden, vom Steinmetzmeister Richard Löbig rekonstruiert. Die Schlosserarbeiten mit Wasserauslauf, Pumpenschwengel und Gitter hat Robert Neubauer durchgeführt. Und wenn auch die Funktion als Wasserspender ausbleibt, ist der Brunnenstock ein weiterer Mosaikstein in unserer Stadtgeschichte. Der Pumpenstock zeigt, wie wichtig solche Brunnen für die Wasserversorgung der Bevölkerung waren, als das kostbare Nass mit Eimern nach Hause gebracht werden musste.“
Der rekonstruierte Pumpenstein im Roten Brunnengässchen

Der 1,50 Meter hohe Pumpenstock aus Sandstein wurde ursprünglich 1838 zur besseren Versorgung der Seligenstädter Bevölkerung auf dem Marktplatz aufgestellt. Jedoch nur für kurze Zeit, denn die Pumpentechnik war störanfällig. Teile des Pumpensteins fanden sodann für ein Heiligengehäuse im Kortenbacher Weg eine neue Verwendung – solange, bis der ehemalige Bauhofleiter und FHS-Vorstandsmitglied Albert Kemmerer bei Renovierungsarbeiten die ursprüngliche Funktion des Steines als Teil eines Brunnenstocks zu Tage förderte: Die im eingegrabenen Teil des Steins befindliche Jahreszahl 1838 gab einen Hinweis auf dessen Entstehungszeit. Weitere Belege lieferten schließlich Recherchen im Stadtarchiv und eingehende Analysen des Steins. 

2012 wurde der Pumpenstein im Zuge der Umgestaltung des roten Brunnengässchens vom Kortenbacher Weg dorthin versetzt und nun eindeutig als Brunnenstock erkennbar gemacht.