Prüfung bestanden:
Frank Palluch ist zertifizierter Fährführer


Geschenkübergabe an Frank Palluch

Frank Palluch hat seit dem 4. Juli einen weiteren Führerschein in der Tasche, einen, der für den 54-jährigen Seligenstädter von besonderer Bedeutung ist: das Fährschifferpatent.

Frank Palluch an der Schiffsglocke

Palluch, der in Seligenstadt geboren und aufgewachsen ist, ergänzt jetzt als offiziell geprüfter Fährführer das aus drei Fährleuten bestehende Team. Für ihn ist das ein ungeahnter Glücksfall, erinnert er sich noch, wie er als Grundschüler aus den Fenstern und vom Schulhof der ehemaligen Hans-Memling-Schule die Fähre begeistert beobachtet hatte. Dass sie einmal zu seinem Arbeitsplatz wird, hätte er sich nicht träumen lassen. Frank Palluch ist Quereinsteiger, wie das manchmal im Leben so ist musste er beruflich umdenken und sich neu orientieren. Dieser abzweigende Weg führte ihn im Jahr 2018 auf die Fähre „Stadt Seligenstadt“, an dessen Bord er zunächst ausschließlich als Kassierer gearbeitet hat. Nach und nach begann die langsame Einarbeitung im Führerhaus mit dem Ziel, das Patent für den Mainkilometer 69,9 zu erwerben. Dieses Jahr wurde es ernst und schon die Hürden zur Prüfungszulassung waren hoch. Ein Sicherheitstraining genau wie ein Lehrgang „Sprechfunk“ musste erfolgreich absolviert werden. Eine ärztliche Untersuchung machte dann mit einer attestierten physischen Eignung final den Weg frei. 

In einer zweistündigen theoretischen Prüfung sah er sich 200 Fachfragen gegenüber, gefolgt von einer praktischen an Bord. Drei Prüfende vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt nahmen ihn unter die Lupe und kamen zu dem Schluss: bestanden.

„Ich gratuliere Frank Palluch sehr herzlich und freue mich, dass er mit so viel Herzblut am Steuer unserer Fähre sitzt und wir uns auf ihn verlassen können“, so Bürgermeister Dr. Daniell Bastian.

Die Prüfung war schwer, räumt Palluch ein, zumal sie im Jahr 2022 nochmal verschärft worden wäre. Das Wissen, welches verlangt und abgefragt wird ist umfänglich, von Motorenkunde bis zu den Regeln der Wasserstraßen.

Frank Palluch auf der Brücke
„Wir müssen alles wissen, weil auch Vieles passieren kann. Unsere Fahrtstrecke ist zwar immer die gleiche, aber die Passagiere, die anderen Flussnutzenden und das Wetter nicht. Wir müssen mit Wind, Sturm, Strömung, Treibgut genau wie mit zum Teil regem Verkehr durch Boote, Schiffe und Wassersportlern umgehen. Außerdem haben wir Passagiere an Bord. Ich liebe den Kontakt zu den Menschen, aber es birgt auch immer eine gewisse Herausforderung“, beschreibt Frank Palluch.