Zum Gedenken an die Pogromnacht von 1938 findet am Samstag, 9. November 2024 um 19:00 Uhr auf dem Synagogenplatz in Seligenstadt ein ökumenischer Gottesdienst mit anschließender Gedenkveranstaltung statt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.
Die Pogromnacht vor 86 Jahren war einer der schwärzesten Tage der deutschen Geschichte. In ganz Deutschland wurden Synagogen, Betstuben, Versammlungsräume sowie Geschäfte und Wohnungen jüdischer Menschen gestürmt und zerstört. Auch die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Seligenstadt brannte am Morgen des 10. Novembers 1938 völlig nieder.
Die Pogrome waren der Übergang von Diskriminierung und Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung zur systematischen Verfolgung und führte unmittelbar zur Schoah und zur Ermordung von sechs Millionen Juden.
Aus Seligenstadt wurden rund 150 Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens in Vernichtungslager deportiert und zumeist ermordet.
„Auch heute, 86 Jahre später, sehen wir mit größter Sorge, wie in Deutschland an Schulen, in Kultureinrichtungen und auf den Straßen der Konflikt im Nahen Osten auch hier spürbare Auswirkungen hat. Die Zahl antisemitischer Straftaten stieg im vergangenen Jahr in unserem Land massiv an. Freiheit und Demokratie sind nicht selbstverständlich; es liegt an uns, aktiv für sie einzustehen. Aus unserer furchtbaren Geschichte folgt die unbedingte Verantwortung für jeden Einzelnen von uns, wachsam zu sein, aus ihr zu lernen und uns jeder Form von Antisemitismus oder sonstiger Diskriminierung sofort entschlossen entgegenzustellen“, so Bürgermeister Dr. Daniell Bastian.